Bertolt Brechts "Die Dreigroschenoper" gehört zu den meistgespielten Theaterstücken des 20. Jahrhunderts.
Die Dreigroschenoper in der Staatsoperette Dresden
Ein Stück mit Musik von Bertolt Brecht.
Bertolt Brecht stellt in seiner Dreigroschenoper die dunkle, kriminelle Seite des großstädtisch-bürgerlichen Lebens ins Zentrum – Gier, Gewalt und Korruption.
London, Soho, 20er Jahre.Die Zeiten sind schlecht und jeder muss sehen, wo er bleibt. Für Moral ist kein Platz. So denkt jedenfalls Jonathan Peachum. Er schlägt Profit aus dem Elend anderer, indem er ein Bettlerheer mitleiderregend verkleidet durch die Straßen schickt und kassiert. Sein Rivale Mackie Messer geht da einen direkteren Weg, zur Not auch über Leichen: Mit seiner Bande raubt er die Reichen aus und wird zum Star der Unterwelt. Er genießt sein Leben und verdreht den Frauen den Kopf. Doch als er sich ausgerechnet Peachums Tochter Polly als Braut aussucht, verrät der Bettlerkönig ihn an die Polizei…
„Die Dreigroschenoper“ ist ein Welthit.
Aber nicht nur bekannte Melodien wie die „Moritat von Mackie Messer“ oder das „Lied von der Seeräuber- Jenny“ machen dieses Stück so populär. Es ist wohl die Mischung aus unterhaltsamer Opernpersiflage und kritischer Auseinandersetzung mit einer Gesellschaft, in der ungleiche Besitzverhältnisse Betrug, Egoismus und Verrat hervorbringen, die dieses Stück so zeitlos macht. Obwohl "Die Dreigroschenoper" im viktorianischen London spielt, zielte Bertolt Brecht mit der Satire auf die Gesellschaft der Weimarer Republik. Über den Erfolg war er entsetzt, denn dieser beruhte darauf, dass sich das Publikum mitreißen ließ, statt über gesellschaftliche Missstände nachzudenken.
Die Uraufführung fand am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin statt.
Die Staatsoperette Dresden präsentiert "Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht ganz in der Tradition der Uraufführung, in der der Operettentenor Harald Paulsen den Macheath sang. Durch die Besetzung mit Sängern rückt die Musik Kurt Weills in ihrer melodischen Vielfalt stärker als üblich in das Zentrum der Aufführung. Dabei ist das Werk in der klanglich raffinierten Originalinstrumentation Weills zu hören, die opulenter als gewohnt ist.