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Der künstlerischen Persönlichkeit Achim Freyers nähert man sich wohl am zutreffendsten mit dem nostalgisch anmutenden Begriff des „Universalgenies“. Schaut man sich die personellen Verantwortlichkeiten für die verschiedenen Aufführungen im Spielplan der Semperoper an, verteilt sich die Zuständigkeit für Inszenierung, Bühnenbild und die Kostüme in der Regel auf drei verschiedene Personen. Nicht so bei Mozarts „Zauberflöte“ – hier steht hinter allen drei Aufgabenfeldern ein Name: Achim Freyer.

1934 in Berlin geboren, studierte Achim Freyer zunächst Grafik und Malerei, bevor er sich am Berliner Ensemble als Meisterschüler Bertolt Brechts der Welt des Theaters näherte. Zuerst als Bühnen- und Kostümbildner, später auch als Regisseur führte ihn seine Arbeit an führende Theater und Opernhäuser in Deutschland, Europa und Amerika. Er inszenierte den „Freischütz“, die „Salome“ und die bereits erwähnte „Zauberflöte“ (ab 1982 insgesamt sechs mal). Und – von 2009 bis 2011 – dann wohl die Königsdisziplin im Genre des Musiktheaters: Freyer zeichnete für die Inszenierung von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ an der Los Angeles Opera verantwortlich.

Wie ein roter Faden zieht sich der Ansatz Achim Freyers, darstellende und bildende Künste zu verbinden, durch sein Lebenswerk und immer verfolgt er beide Richtungen parallel. So war er mit „Deutschland ein Lebensraum“ im Jahr 1977 und mit „Der gestreckte Blick oder die Krümmung der Fläche zum Raum“ 1987 Teilnehmer der documenta in Kassel.

Seit 2013 existiert in Berlin das „Kunsthaus Achim Freyer“ – eine dreistöckige Villa in Lichterfelde-West: Hier präsentiert er als Stifter Werke aus Malerei und Grafik sowie Skulpturen des 20. und 21. Jahrhunderts, die – im weitesten Sinne – Bezüge zu seinem eigenen künstlerischen Universum haben.

Doch kommen wir zurück zur Bühne: Gelegenheit, die einzigartige Symbiose im Zusammenwirken der künstlerischen Ausdrucksformen im Werk Achim Freyers zu erleben, haben Sie zum Beispiel wieder im Juli und Oktober diesen Jahres: Denn da ist in der Semperoper wieder die Zauberflöte angesetzt.

Der jüngst vorgestellte Spielplan der Semperoper für 2015/2016 lässt aufmerken. Anna Netrebko wird im Mai 2016 in Wagners „Lohengrin“ als Elsa debütieren – neben Piotr Beczala in der Rolle des Lohengrin. Seine Europapremiere erlebt – bereits im Dezember 2015 – „The Great Gatsby“ von John Harbison. Basierend auf dem gleichnamigen berühmten und mehrfach verfilmten Jazz Age-Roman von Francis Scott Fitzgerald aus dem Jahre 1925 erblickte die Opernversion in zwei Akten als Auftragswerk der Metropolitan Opera 1999 das „Licht der Musikwelt“.

Als weiterer Glanzpunkt des neuen Spielplans bleibt Paul Hindemiths 1938 in Zürich uraufgeführte Oper „Mathis der Maler“ zu vermerken: thematisiert wird das Leben des Malers Matthias Grünewald während der Zeit der Bauernkriege – musikalisch auf Stilmittel des Barock wie Chaconne und Concerto grosso zurückgreifend. Das Ballett der Semperoper präsentiert mit dem 1974 in London uraufgeführten „Manon“ von Sir Kenneth MacMillan ein absolutes Meisterwerk des Genres.

Weitere Premieren des Spielplan der Semperoper für 2015/2016 sind „Der Wildschütz“ (Albert Lortzing), „R. Hot bzw. Die Hitze“ (Friedrich Goldmann), „Cavalleria rusticana/Pagliacci“ (Mascagni/Leoncavallo), „Der Kaiser von Atlantis“ (von Viktor Ullmann 1943/44 im Ghetto Theresienstadt geschrieben), „3 by Ekman“ (Ballett von Alexander Ekman), „Don Giovanni“ (Mozart) und „Eugen Onegin“ (Tschaikowski).

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